Fladnitz-Räumung

Fladnitzbewuchs iDer Fladnitz-Wasserverband umfasst die Anrainergemeinden der Fladnitz und hat die gemeinsame Verwaltung und Instandhaltung der Fladnitz gemäß den wasserrechtlichen Richtlinien und Gesetzen zur Aufgabe.

Die Kernaufgabe durch das Wasserrecht bildet der ungestörte Wasserabfluss. Dieser hat sich in den letzten Jahren ständig verschlechtert, sodass Handlungsbedarf bestanden hat. 2015 wurde daher beschlossen, den Wasserabfluss wieder wasserrechtskonform herzustellen.

Dies umfasst eine ganze Reihe von Maßnahmen:
  • Eliminierung des Schilfbewuchses
  • Räumung des Bachbettes
  • Beseitigung des tiefgelegenen Bewuchses sowie aller damit verbundenen Wurzelstöcke

Durch die nunmehr abgeschlossene flächendeckende Abwasserentsorgung werden sich der Nitrat- und der Nährstoffeintrag in den nächsten Jahren noch weiter reduzieren, sodass sich der Schilfbewuchs nicht mehr so stark entwickeln kann.

Durch die Bepflanzung der Böschungen Ende der 80er/Anfang der 90er-Jahre, hat sich im Laufe der Zeit der Flussquerschnitt teilweise beträchtlich eingeengt.

Die Biberproblematik ist eine ganz massive: einerseits wird der Abfluss durch den Bau von Biberdämmen gestört und die Gefahr von Verklausungen ist enorm. Zweitens ist durch den Bau der Biberburgen eine große Gefahr durch Einbrechen der Begleitwege sowie von angrenzenden Grundstücken gegeben. Da die Gemeinden als Wegerhalter für alle damit verbundenen Schäden haften, ist das ein untragbarer Zustand.

Fladnitz Großhain2 iDer Maßnahmenkatalog sieht somit vor, die Böschung zumindest einseitig frei von Bewuchs (mit Ausnahmen von einzelnen Bäumen), und die gegenüberliegende Böschung bis zu einer gewissen Höhe oberhalb des Wasserspiegels ebenfalls frei zu halten.

Nach der Entfernung des Schilfes wird das Bachbett geräumt: dadurch wird der ungestörte Wasserabfluss wieder hergestellt, und auch die Drainagen und Kanaleinläufe werden wieder über der Wasserlinie liegen, somit die Schäden durch deren Verschlammung hintangehalten sein.

Der gültige Wasserrechtsbescheid sieht vor, die Böschungen frei von Bewuchs zu halten. Er gibt aber auch vor, dass Sträucher alle 10-15 Jahre „auf den Stock zurückgesetzt“ werden müssen, um abgestorbene Äste und Sträucher zu entfernen. Das Ziel ist eine angemessene Mischung einander abwechselnder Bewuchsstrecken.

Damit ist die Erhaltung des Bachbettes möglich, aber auch Deckung für das Wild vorhanden.

Durch die teils mehr als massiven Kritiken von Anrainern wurden Fachleute des Landes und des Bundes (Wasserbau, Umweltsachverständige, Jäger) beigezogen, die sich ein Bild der örtlichen Gegebenheiten machten - Fazit: alle Fachleute äußerten sich sehr zufrieden mit den getroffenen Maßnahmen und der Umsetzung durch das Amt der NÖ Landesregierung - Abteilung Wasserbau - Flussbauhof Plosdorf.

Die zuletzt gemulchten Böschungen werden sich rasch wieder bestocken, dann wird die andere Bachböschungsseite bearbeitet.

Die Räumungsarbeiten wurden nicht aus Jux und Tollerei gemacht, sondern sind verantwortungsvolle und hochnotwendige Maßnahmen zur Sicherung des Wasserabflusses, der Abwehr von Gefahren und der Erhaltung eines ökologisch wertvollen Zustandes - wobei klar ist, dass sich gewisse Notwendigkeiten gegenseitig nicht voll vereinen lassen.

"Bewirtschaftungsplan" für Fladnitz erstellt:

Am 20. Juli fand eine Bereisung durch die Naturschutzbehörde des Landes NÖ statt, im Zuge dessen wurde für das heurige Jahr ein Bewirtschaftungsplan festgelegt: demnach sollen von Karlstetten bis Greiling die Fladnitzböschungen nochmals gehäckselt werden.

Ab Greiling wird versucht, die Fladnitz nur einseitig zu häckseln, da hier die große Aufmerksamkeit auf einigen Blaukelchen, die in diesem Bereich brüten, liegt.

Diese Arbeiten werden aber erst Anfang bis Mitte August ausgeführt, da weitere Vogelarten derzeit noch nisten. 

Im Winter 2016/17 soll die Fladnitz von der westlichen Gemeindegrenze bis zur Brücke oberhalb von Großhain geräumt werden - mit diesen Arbeiten ist Anfang Dezember begonnen worden, im Sommer 2016 wurde bereits das folgende Stück bis zur Angerner Brücke geräumt.

Da im Zuge der Räumung verschiedene Bürger/Bürgergruppen ihre "ökologischen Sorgen derart intensiv deponiert" haben, ist in den nächsten Jahren bei entsprechenden Niederschlägen mit großflächigen Überflutungen - speziell unterhalb der Ortschaften Großhain & Angern (auch mit erhöhtem Grundwasserspiegel und Kellerüberflutungen) - und angrenzenden Ackerflächen zu rechnen, da die weitere Räumung möglicherweise aus "den resultierenden ökologischen Gründen" eingeschränkt sein kann.

Dies hatte 2020 bereits zu mehreren Feuerwehreinsätzen infolge von Wasserrückstau zur Folge, dabei ist Sachschaden an und in Gebäuden entstanden.

 

Biber-Problematik: Bescheid zum Entfernen, Fangen und Abschuss:

Biber2Bis 31. März 2018 galt ein Bescheid für das Entfernen von Biberdämmen, das Fangen und Töten von Bibern an der Fladnitz von der Gemeindegrenze Statzendorf bis zur Gemeindegrenze St. Pölten (Wiedenbach), und bis knapp unterhalb von Flinsdorf - außer im Zeitraum von 1. April bis 1. September (allgemeine Schutzzeit).

Die Biberproblematik wurde zuletzt verstärkt akut: immer wieder gibt es gefährliche "Einbrüche" auf den Feldwegen entlang der Fladnitz - es ist eigentlich ein Wunder, dass dabei noch nichts passiert ist.

Biberprobleme gab es zuletzt mehrfach am Fladnitzbegleitweg zwischen Zagging und Großhain: hier wurden vom Biber bereits 2 mal die Leerverrohrung angefressen und somit zerstört - kostenaufwändige Bauarbeiten zur Reparatur waren die Folge.